Diagnose: Was macht der Hautarzt?
Es ist wichtig, dass Patienten so bald wie möglich nach dem ersten Auftreten der Symptome eine/n ArztIn konsultieren.
Nach einer ausführlichen Anamnese reicht in der Regel eine Inaugenscheinnahme der betroffenen Körperstelle. Da der Ausschlag der Gürtelrose sehr charakteristisch ist, lässt sich eine Diagnose meist leicht stellen.
In Ausnahmefällen, z.B. bei Schwangeren und Immungeschwächten, wird zur Diagnosesicherung ein PCR-Test des Bläschensekrets gemacht. Auch Antigennachweise können zur Bestätigung der Diagnose verwendet werden.
Ursache: Woher kommt Gürtelrose?
Gürtelrose entsteht durch eine Infektion mit dem sogenannten Varizella-Zoster-Virus (VZV). Mit dem Virus steckt man sich meistens bereits im Kindesalter an und es entstehen Windpocken. Die Viren verbleiben dann lebenslang im Nervensystem, ohne Beschwerden zu verursachen. Bestimmte Faktoren können zu einer Reaktivierung der Viren führen und eventuell eine Gürtelrose auslösen. Zu diesen Risikofaktoren zählen:
- Immunschwäche
- Infekte
- Stress
- Hormonelle Veränderungen
- Hohes Lebensalter
- Stress
Therapie: Wie wird Gürtelrose vom Hautarzt behandelt?
Wichtig beim Herpes Zoster ist eine schnelle Behandlung (innerhalb von 72 Stunden) nach Auftreten der Hautveränderungen.
Die Behandlung besteht meist aus zwei Anteilen:
- schmerzstillendes Medikament
- Virustatikum (Medikament gegen Viren, z.B. Aciclovir)
Je früher mit der antiviralen Behandlung begonnen wird, desto effektiver ist die Wirksamkeit und Heilung. Einige Tage nach Beginn der Einnahme sollten sich die Bläschen zurückbilden und es kann eine Art Wundschorf entstehen. In manchen Fällen können entstehen Narben, die auch nach der Abheilung der Gürtelrose nicht verschwinden.
Zudem kommt auf der Haut eine bestimmte Lotion (enthält Zink) zur Anwendung. Sie wirkt desinfizierend und trocknet die Bläschen aus.
Wenn die Schmerzen extrem stark sind und schwache bis mittelstarke Schmerzmittel keine Besserung erzielen, können Mittel gegen Krampfanfälle eingesetzt werden. Diese verbessern die Nervenschmerzen, aber müssen in sehr genauer Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Als Komplikation kann in seltenen Fällen eine Post-Zoster-Neuralgie auftreten, dabei handelt es sich um eine Chronifizierung des Schmerzes. In diesen Fällen müssen teilweise opioidhaltige Schmerzmittel mit Medikamenten gegen Krampfanfälle kombiniert werden.
Falls du den Verdacht hast, eine Gürtelrose zu haben, starte jetzt die Behandlung mit doctorderma! Unsere FachärztInnen stellen eine Diagnose innerhalb von 24 Stunden. Falls nötig, bekommst du ein Verordnung nach Hause geschickt, sodass du die Therapie so schnell wie möglich starten kannst.
Was ist Gürtelrose?
Eine Gürtelrose (auch Herpes Zoster) ist eine virale Hauterkrankung ausgelöst durch Varizella-Zoster-Viren. Diese Viren lösen beim ersten Kontakt Windpocken (Varizellen) aus. Nachdem die Windpocken verschwunden sind, bleibt das Virus jedoch lebenslang im menschlichen Körper, genauer in den Nervenwurzeln der Rückenmarks (Spinal- und Hirnnervenganglien).
Das Virus kann unter bestimmten Umständen, wie zum Beispiel bei einer geschwächten Immunabwehr oder im höheren Alter, erneut ausbrechen. Dabei vermehren sich die Herpes-Zoster-Viren erneut und bewegen sich entlang der Nervenbahnen bis an die Hautoberfläche. Im Versorgungsbereich der betroffenen Nerven (Dermatom) entsteht dann der typische Ausschlag der Gürtelrose. Es können alle Körperregionen, das Gesicht und auch Organe wie zum Beispiel die Augen, die Ohren oder das Gehirn betroffen sein.
Besonders bei der Gürtelrose ist, dass sie sich typischerweise nur auf einer Körperseite (z.B. einer Gesichtshälfte oder einer Brustseite) zeigt.
Wie kann ich einer Gürtelrose vorbeugen?
Seit Dezember 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Personen ab einem Alter von 60 Jahren eine Impfung mit einem Totimpfstoff gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) vorzunehmen. Bei bestimmten Risikogruppen, z. B. Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Immunschwäche, sogar ab 50 Jahren. Die Impfung könnte evtl. die Häufigkeit von Gürtelrose reduzieren und ihrer Folgeerkrankungen verhindern.
Welche Komplikationen können entstehen?
Als Komplikation kann in seltenen Fällen eine Post-Zoster-Neuralgie auftreten, dabei handelt es sich um eine Chronifizierung des Schmerzes, also bleibende Nervenschmerzen. In diesen Fällen müssen teilweise opioidhaltige Schmerzmittel mit Medikamenten gegen Krampfanfälle kombiniert werden.
Sollten sich die Bläschen trotz Medikamenten auch auf andere Hautareale oder auf die andere Körperhälfte ausbreiten, so sollte der ärztliche Notdienst aufgesucht werden. Wenn Ihr Immunsystem unterdrückt ist (z.B. durch immunsuppressive Medikamente, Biologika, Tumorerkrankungen oder HIV-Krankheit) oder die Schmerzen nicht auf die schmerzlindernde Therapie ansprechen, dann sollten Sie ebenfalls eine ärztliche Beurteilung aufsuchen.
Ist Gürtelrose ansteckend?
Grundsätzlich, ja. Während die Windpocken aber sehr ansteckend sind, ist der Herpes Zoster nur dann ansteckend, wenn man in direkten Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Herpes-Bläschen kommt. Insbesondere Kinder oder Personen ohne vergangene Windpocken-Infektion oder Impfung sind hierbei gefährdet. Deshalb empfiehlt es sich, den Ausschlag mit einem Verband abzudecken, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Eine Übertragung über die Luft ist nicht möglich und das Infektionsrisiko besteht nur solange noch Flüssigkeit aus den Bläschen austritt. In der Regel verkrusten die Bläschen nach ca. einer Woche und sind nicht mehr ansteckend. Es empfiehlt sich jedoch direkt nach dem Auftreten der Beschwerden eine antivirale Therapie zu beginnen, um weitere Komplikationen zu vermeiden.
Welche Risikofaktoren gibt es?
Das Virus wird nur unter bestimmten Umständen wieder aktiv. Dies ist insbesondere bei:
- einer vorübergehenden oder krankheitsbedingten Abwehrschwäche
- höherem Lebensalter
- nach Traumata
- Stress
- UV-Strahlung
- der Einnahme von Abwehr schwächende Medikamenten
Gelegentlich tritt Herpes zoster auch spontan bei jungen, gesunden Menschen auf.