Symptome: Wie merke ich, ob ich mich mit Chlamydien angesteckt habe?
Bei einer Chlamydien-Infektion spielen hauptsächlich drei Chlamydien-Varianten eine Rolle: Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae, und Chlamydia psittaci. Der Erreger Chlamydia trachomatis verursacht Entzündungen der Harn- und Geschlechtsorgane und seltener eine Augenkrankheit. Chlamydia pnuemoniae und psittaci hingegen, verusachen meistens eine Erkrankung der Atemwege.
Geschlechtskrankheit bei Frauen
Bei Frauen verursacht eine Chlamydien-Infektion der Geschlechtsteile häufig eine Entzündung des Gebärmutterhalses (Zervizitis) und/oder der Harnröhre (Urethritis). Dadurch kann ein schleimiger, eitriger und riechender vaginaler Ausfluss auftreten. Außerdem leiden Betroffene unter einem vermehrten Harndrang. Das Wasserlassen wird oft als schmerzhaft oder brennend empfunden. Des Weiteren können Unterleibsschmerzen und Blutungen beim Geschlechtsverkehr auftreten.
Wichtig: Eine Chlamydien-Infektion während der Schwangerschaft kann einen vorzeitigen Blasensprung und eine Frühgeburt verursachen. Die Neugeborenen leiden häufig unter einer Bindehaut-, Mittelohr- oder schweren Lungenentzündung.
Geschlechtskrankheit bei Männern
Bei Männern verläuft eine Chlamydien-Infektion der Geschlechtsteile oft asymptomatisch. Die Chlamydien befallen häufig die Harnröhre, welche sich daraufhin entzündet. Mediziner sprechen dann von einer Urethritis. Bei dieser treten ein Druckgefühl, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen auf. Zudem kann es zu einem Ausfluss aus der Harnröhre kommen.
Wichtig: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen verläuft die Infektion oft asymptomatisch und bleibt jahrelang unerkannt. Besonders bei Frauen kann sich die Infektion dann weiter ausbreiten und die Geschlechtsorgane schädigen. Wenn Symptome auftreten, dann circa 1-3 Wochen nach Infektion.
Geschlechtskrankheit bei beiden Geschlechtern
Durch Anal- und Oralverkehr können die Bakterien in das Auge, den Rachen und Enddarm gelangen und dort Entzündungen hervorrufen:
- Enddarmentzündung (Proktitis): Häufig treten keine Beschwerden auf, falls doch kann es zu einem Juckreiz am After und einem blutig-eitrigen Stuhl kommen.
- Rachenentzündung (Pharyngitis): Oft ist der Rachen gerötet und es entstehen Hals- und Schluckschmerzen.
- Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Das Auge kann gerötet sein, jucken und brennen. Zudem kann ein Fremdkörpergefühl auftreten. Manchmal tränen die Augen vermehrt und sind lichtempfindlich.
Manche Chlamydien-Varianten verursachen eine Geschlechtskrankheit, die sich Lymphogranuloma venereum nennt. Sie ist in Deutschland selten und tritt vor allem in tropischen Gebieten auf. Bei dieser bilden sich anfangs schmerzlose, kleine Bläschen im Intimbereich. Im Verlauf entstehen schmerzhafte Geschwüre (Ulzera). Nach 10-30 Tagen schwellen die umliegenden Lymphknoten an und sind oft schmerzempfindlich. Die überliegende Haut ist blau-rot verfärbt. In schweren Fällen können die Lymphknoten “aufplatzen”, dann fließt Eiter aus Ihnen heraus. Außerdem kann es zu einer Verstopfung der Lymphgefäße kommen, wodurch eine Anstauung der Lymphflüssigkeit entstehen kann. In diesem Fall schwellen die Genitalien extrem an.
Wichtig: Bei einer Chlamydien-Infektion können zusätzlich Allgemeinsymptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten.
Erkrankung der Augen
Die Bakterien können ein sogenanntes Trachom verursachen. Ein Trachom verläuft in mehreren Stadien. Vorerst bildet sich eine beidseitige Bindehautentzündung (Konjunktivitis), bei der Lichtempfindlichkeit, Brennen, vermehrter Tränenfluss und ein Fremdkörpergefühl im Auge auftreten. Im Verlauf schwellen die Augen an, vernarben und es kommt zu Sehstörungen.
Erkrankung der Atemwege
Bestimmte Chlamydien-Varianten verursachen eine Erkrankung der Atemwege. Der Erreger Chlamydia pneumoniae kann eine Lungenentzündung, Rachenentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung auslösen. Chlamydia psittaci ist der Erreger für die Papageienkrankheit (Psittakose). Bei diesem Krankheitsbild kommt es häufig zu einer schweren Lungenentzündung und einer Mitbeteiligung der Leber und Milz.