Wie erkennen ÄrztInnen einen Zeckenbiss?
Ein Zeckenstich selbst ist in der Regel recht einfach zu diagnostizieren, da er oft als kleine Erhebung oder Beule auf der Haut erkennbar ist. Ärztinnen und Ärzte können einen Zeckenstich anhand von visuellen Merkmalen identifizieren. Dabei wird die Stichstelle begutachtet, um sicherzustellen, dass keine Teile der Zecke in der Haut verblieben sind. Wenn jedoch der Verdacht auf eine Infektion durch Krankheiten wie Borreliose besteht, die von Zecken übertragen werden können, erfolgt die Diagnose aufgrund der Symptome und gegebenenfalls zusätzlicher Untersuchungen:
- Symptome: Ärztinnen und Ärzte werden nach Symptomen fragen, die auf eine Infektion hinweisen könnten. Dazu gehören Rötung, Schwellung, Juckreiz, Fieber, Gelenkschmerzen und andere ungewöhnliche Reaktionen.
- Krankheitsgeschichte: Eine ausführliche Befragung zur Krankheitsgeschichte kann helfen, herauszufinden, ob du in Gebieten warst, in denen Zecken verbreitet sind, und ob du irgendwelche Symptome hast, die auf eine mögliche Infektion hinweisen.
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt oder die Ärztin wird die Stichstelle genau untersuchen, um sicherzustellen, dass keine Zeckenreste in der Haut verblieben sind. Falls die Zecke entfernt wurde, könnten sie auch die Stelle auf Anzeichen von Entzündung oder Rötung überprüfen.
- Laboruntersuchungen: Wenn der Verdacht auf eine durch Zecken übertragene Krankheit besteht, können Labortests durchgeführt werden. Bei Verdacht auf Borreliose kann beispielsweise eine Blutprobe entnommen und Antikörper gegen Borrelien untersucht werden. Diese Tests können helfen, festzustellen, ob eine Infektion vorliegt.
- Verlaufskontrolle: Bei einem Verdacht auf Borreliose oder andere Infektionen kann der Arzt oder die Ärztin dich eventuell bitten, den Verlauf der Symptome zu beobachten und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchzuführen, um die Diagnose zu bestätigen.
Was passiert bei einem Zeckenbiss?
Nachdem die Zecken sich auf der Haut des Wirtes eine geeignete Stelle gesucht haben, beginnt der Zeckenstich. Die Parasiten bevorzugen geschützte Stellen wie beispielsweise den Haaransatz, die Achseln sowie den Genitalbereich. Mit den sogenannten Kieferklauen reißen sie eine kleine Wunde und verankern sich für den Saugakt fest an der Bissstelle. Vor Beginn der Nahrungsaufnahme geben die Zecken ein Speichelsekret mit entzündungshemmenden und betäubenden Bestandteilen in die Stichstelle ab. Dies führt dazu, dass Zeckenbisse häufig nicht wehtun und mitunter lange unbemerkt bleiben. Während des Saugakts würgt die Zecke immer wieder unverdaute Blutbestandteile aus ihrem Verdauungstrakt hervor, die dann in die Wunde des Menschen gelangen. Dabei kann es zur Übertragung von Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern kommen. Nach Ende der Blutmahlzeit lassen sich die Zecken fallen. Der ganze Vorgang kann bis zu zehn Tage dauern.
Wie behandelt man einen Zeckenbiss?
Bei Entdeckung einer in der Haut feststeckenden Zecke ist diese umgehend zu entfernen. Mit einigen wenigen Schritten kannst du die Zecke schnellstmöglich selbst beseitigen:
- Nimm die Zecke direkt über der Haut in die Klemmen der Pinzette/Zeckenkarte/Zeckenzange. Die Zecke sollte an ihren Mundwerkzeugen gegriffen werden und nicht an ihrem vollgesogenen Körper.
- Hebel die Zecke vorsichtig unter leichtem Zug nach außen. Achte darauf, dass keine Teile der Zecke in der kleinen Wunde verbleiben. Versuche die Zecke beim Entfernen nicht zu quetschen, da sich sonst noch mehr infektiöser Darminhalt in die Wunde entleert.
- Beseitige die Zecke in einem Taschentuch.
- Desinfiziere die Stelle mit einem Hautantiseptikum.
- Beobachte die Einstichstelle die nächsten Tage und Wochen, um einen Ausschlag nicht zu übersehen. Bleiben nach Entfernen der Zecke kleine Reste oder Teile zurück, kann sicherheitshalber eine Konsultation beim Arzt erfolgen.
Hast du kein Werkzeug zur Hand, kannst du versuchen, die Zecke mit den Fingernägeln zu entfernen. Hierbei solltest du ebenfalls die Zecke sehr nah an der Haut greifen, um den vollgesogenen Körper nicht zu schädigen. Alternativ kann die Entfernung auch mit Hilfe eines sehr dünnen Fadens gelingen, indem du eine Schlinge nah an der Haut um die Zecke legst, vorsichtig zuziehst ohne den Körper der Zecke zu quetschen und die festsitzende Zecke dadurch herausziehst.
Was ist ein Zeckenbiss?
Zeckenbisse sind in der Regel harmlos und die Zecke kann vom Betroffenen selbstständig entfernt werden. Allerdings tragen manche Zecken Krankheiten in sich, die sie auf den Menschen übertragen können. Die wichtigsten Vertreter dieser Infektionskrankheiten sind die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Für letztere steht eine Schutzimpfung zur Verfügung, die beim Aufenthalt in Risikogebieten empfohlen wird.
Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere. Sie werden als Parasiten bezeichnet, da sie Tiere und Menschen nutzen, um sich zu ernähren. Parasiten sind Lebewesen, die sich von einem anderen Lebewesen (Wirt) ernähren oder diesen als Lebensraum nutzen. Als Wirt bezeichnet man Lebewesen, die kleinere Organismen beispielsweise mit Nahrung versorgen, ihnen einen Lebensraum und Schutz geben. Zeckenbisse werden auch als Zeckenstiche bezeichnet und beschreiben den Saugakt der Zecke auf der Haut des Wirtes.
Lebensraum von Zecken
Zecken kommen überall in Deutschland vor und sind besonders in den Monaten März bis Oktober aktiv, sobald die Temperaturen über 8°C steigen. Im Zuge des Klimawandels bereiten Zecken zunehmend auch in milden Wintern Probleme. Zecken halten sich in Wäldern, Parks, Wanderwegen und auch in Gärten auf. Beim Vorbeigehen an Büschen, Sträuchern oder hohem Gras werden die Parasiten abgestreift und heften sich an die Haut des Menschen. Anschließend suchen sie die beste Bissstelle auf der Haut des Wirtes, um ihre Blutmahlzeit aufzunehmen. Die Suche der Zecke nach einer geeigneten Hautstelle kann bis zu einer Stunde dauern.
Wie kann man sich schützen?
Um sich vor Zecken zu schützen, kann es hilfreich sein folgende Hinweise zu befolgen:
- Meide hohes Gras und die Abkürzung durch das „Dickicht“.
- Trage lange, helle Kleidung und geschlossene Schuhe.
- Stecke gegebenenfalls die Hose in die Socken, um der Zecke weniger Angriffsfläche zu bieten.
- Trage Insektenschutzmittel und Repellentien (Akarizide) auf deine Haut sowie gegebenenfalls auf deine Kleidung auf. Erkundige dich vorher, ob die Substanzen Flecken auf der Kleidung hinterlassen.
- Nach dem Aufenthalt im Grünen solltest du deinen Körper gründlich nach Zecken und Zeckenbissen absuchen. Achte auch auf verborgene Stellen wie zum Beispiel unter den Achseln, im Intimbereich oder am Haaransatz. Suche deine Kinder nach Zecken ab, da der schmerzlose Zeckenbiss bei Kindern oft lange unbemerkt bleibt.
Für die FSME steht eine Schutzimpfung zur Verfügung, die Menschen, die sich in Risikogebieten aufhalten, ab dem 1. Lebensjahr empfohlen wird. Zu den Risikogebieten zählen aktuell der Süden Deutschlands sowie Thüringen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Hessen sowie Teile des Saarlandes und Niedersachsens.
Wann muss ich zum Arzt?
In der Regel kannst du die Zecke selbst entfernen und musst keinen Arzt kontaktieren. Dennoch gibt es einige Situationen, in denen du Hilfe holen solltest:
- Du schaffst es nicht, die Zecke selbstständig zu entfernen oder es verbleiben Teile der Zecke in der Haut.
- Du bemerkst einen roten Ausschlag oder Schmerzen an der Stelle des Zeckenbisses.
- Du leidest an Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einige Tage bis Monate nach einem Zeckenbiss.
Wie kann doctorderma bei einem Zeckenbiss helfen? Du hast einen Zeckenbiss bemerkt? Dir ist ein Ausschlag um die ehemalige Bissstelle aufgefallen? Unsere ÄrztInnen können einen Zeckenbiss diagnostizieren und das innerhalb von 24 Stunden. Darüber hinaus können sie dich ausführlich beraten, wie du dich vor Zeckenbissen schützen kannst.
Welche Krankheiten werden durch Zecken übertragen?
Zecken können beim “Blutsaugen” Erreger in ihren Verdauungstrakt aufnehmen und auf Menschen übertragen. Zwei häufige Infektionen, die durch Zecken übertragen werden, sind die sogenannte Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Borreliose
Die Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die meist durch einen roten Ausschlag um den Zeckenbiss herum auffällt. Diese sogenannte „Wanderröte“ kann sich spontan zurückbilden oder auch weiter ausbreiten. Im Verlauf können Allgemeinsymptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen entstehen. Monate bis Jahre nach der Infektion kann es zu Komplikationen wie einer Herzmuskelentzündung, Nervenlähmungen sowie einer Meningitis kommen. Behandelt wird die bakterielle Infektion mit Antibiotika. Je länger die Zecke in der Haut des Wirtes verbleibt, desto höher ist das Ansteckungsrisiko für Borreliose.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kommt es zur Entzündung des Gehirns sowie der Hirnhäute. Die Erkrankung verläuft häufig asymptomatisch, das heißt ohne Symptome oder Beschwerden. Manchmal fallen die Patienten durch grippeähnliche Symptome sowie Übelkeit und Erbrechen auf. In der Folge kann es zu neurologischen Ausfällen wie beispielsweise Lähmungen und Bewusstseinsstörungen kommen.
Es gibt auch andere Infektionskrankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Diese kommen aber sehr selten vor, weshalb sie hier nicht weiter erläutert werden. Im Rahmen eines Zeckenbisses kann es außerdem zu einer allergischen Reaktion kommen. Dies geschieht vor allem, wenn der Patient bereits mehrere Zeckenbisse in der Vergangenheit hatte.