Diagnose: Was macht der Hautarzt bei einem Ganglion?
Zur Diagnosestellung führen DermatologInnen ein Anamnesegespräch durch, in dem die persönliche Krankheitsgeschichte genau erfasst wird. Es ist besonders wichtig, dass wahrheitsgemäße Ausgangen bezüglich der Beschwerden, mögliche Verletzungen und Vorerkrankungen getätigt werden.
Typische Fragen für ein Ganglion Anamnesegespräch könnten folgendermaßen lauten:
- Wann ist das Überbein beziehungsweise die Schwellung das erste Mal in Erscheinung getreten?
- Ist die Beweglichkeit des betroffenen Körperareals beeinträchtigt?
- Versucht das Überbein oder die Schwellung Schmerzen?
- Lagen in den letzten Wochen/Montane Verletzungen vor?
Im Anschluss an das persönliche Gespräch untersuchen HautärztInnen das Überbein. Dabei werden auf typische Symptome für Ganglien, wie zum Beispiel ob es sich fest anfühlt, wie ein fester Gummiball und sich kaum bis gar nicht verschieden lässt, geachtet. Des Weiteren wird die betroffene Körperregion auf Motorik, Durchblutung und Empfindlichkeit getestet. So werden Bewegungseinschränkungen, Durchblutungsstörungen und mögliche Nervenschäden genauer geprüft und möglicherweise ausgeschlossen. Mithilfe einer Durchleuchtungsmethode untersuchen DermatologInnen das Innere (flüssig oder fest) des Ganglions.
Der Einsatz von bildgebenden Verfahren ist bei Ganglien eher unüblich.Wenn die HautärztInnen ein verstecktes Überbein vermuten, werden jedoch hin und wieder Ultraschall oder Kernspintomographie (MRT) eingesetzt.
Um die Flüssigkeit des Inneren eines Ganglions zu gewinnen, stechen HautärztInnen ultraschallkontrolliert mit einer feinen und hohlen Nadel in das Überbein. Die gewonnene Flüssigkeit ist meistens klar und dickflüssig. Sie wird in einem Labor untersucht, um Entzündungen oder bösartige Substanzen auszuschließen. Diese Methode wird als Feinnadelaspiration bezeichnet. Die temporäre Verkleinerung des Ganglions ist die Folge des Ablassens der Flüssigkeit. Leider ist dies in den meisten Fällen keine dauerhafte Lösung.
Ursachen: Was kann ursächlich für ein Ganglion sein?
Die genaue Ursache für ein Ganglion ist bislang noch ungeklärt. Bindegewebsschwäche ist ein möglicher Faktor für die Entstehung von Ganglien. Die Gelenkkapsel besteht aus festem Bindegewebe und liegt um das Gelenk. Sie sorgt dafür, dass das Gelenk in der gewünschten Position bleibt und sich nicht hin und her bewegt. Ebenso ist auch die Gelenkhöhle mit weichem Bindegewebe ausgekleidet. In dieser Höhle befindet sich Flüssigkeit, die die Gelenke schmiert, sodass die knöchernen Teile nicht aneinander reiben.
Eine Bindegewebsschwäche in Kombination mit einer Überlastung des Gelenks kann dazu führen, dass Gelenkflüssigkeit aus der Gelenkhöhle austritt und sich im umliegenden Gewebe sammelt. Dies ist ein vermuteter Ansatz, wie es zur Entstehung von Ganglien kommen kann.
Therapie: Wie behandeln DermatologInnen ein Ganglion?
Ganglien, die keine gesundheitlichen Probleme verursachen, müssen nicht zwingend behandelt werden. Mit der Zeit können sich einige Ganglien auch von alleine zurückbilden.
Leiden die Betroffenen jedoch unter Schmerzen oder ist es störend für das eigene äußere Erscheinungsbild, ist eine Therapie angezeigt. Die Behandlung eines Ganglions bietet drei verschiedene Therapieformen: die konservative Behandlung, eine Aspiration oder ein operativen Eingriff. Je nach Lage und Größe des Überbeins wählen HautärztInnen die passende Therapiemethode aus.
Die konservative Behandlung
Verursacht ein Ganglion keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, so wird es zuerst mithilfe von Physiotherapie behandelt. Es ist ratsam, die betroffenen Körperteile ruhigzustellen. Dies soll verhindern, dass das Ganglion an Größe gewinnt und fördert, dass es sich von selbst wieder zurückbildet. Vermeide während dieser Therapie unbedingt starke oder Fehlbelastungen! Nach ca. einem Vierteljahr besprechen DermatologInnen die Erfolge der konservativen Behandlung sowie den weiteren Therapieverlauf mit dir.
Die Aspiration
Eine Aspiration dient nicht nur zur Diagnoseerhebung, sondern auch als Therapiemethode. Mithilfe einer feinen und hohlen Nadel stechen HautärztInnen in das Überbein, um die innere Flüssigkeit abzusaugen. In kürzester Zeit füllt sich der Hohlraum des Ganglions wieder mit neuer Flüssigkeit. Um eine neue und schnelle Schwellung zu vermeiden, spritzen HautärztInnen Kortison in das leere Überbein.
Der operative Eingriff (Operation)
Ein operativer Eingriff hat großes Erfolgspotenzial, wenn es von Spezialisten durchgeführt wird. Dabei wird das Überbein entfernt und das Gelenk verschlossen, sodass keine Flüssigkeit mehr austreten kann. Die Operation kann sowohl minimal-invasiv, d.h. arthroskopisch oder offen, über einen großen Hautschnitt, unter lokaler Betäubung, erfolgen.
Je nach Lage des Ganglions wird eine Blutsperre eingesetzt, um so das Risiko einer großen Blutung zu minimieren. Dies wird meist bei Operationen an Fingern, Handgelenken oder Füßen eingesetzt. Die vollständige Entfernung des Ganglions ist das oberste Ziel bei dieser Therapiemethode. Wichtig dabei ist, dass umliegende Strukturen, wie Nerven, Sehnen und Gefäße, unverletzt bleiben.
Nach dem operativen Eingriff ist es ratsam, die behandelten Körperteile ruhigzustellen und zu schonen. Schienen oder Physiotherapie sind hilfreiche Unterstützungen, um die Heilung zu fördern und Versteifungen des operierten Gelenks zu verhindern.
Bitte versuche niemals selber das Ganglion zu behandeln, indem du es mit einem Hammer oder einem dicken Buch zerstörst! Dies ist nicht nur extrem schmerzhaft, sondern auch aufgrund möglicher Knochenbrüche gefährlich!
Welche Hausmittel helfen bei einem Ganglion?
Wirkliche Hausmittel, die bei der Therapie eines Ganglions helfen, gibt es nicht. Eine heilsame Unterstützung von Zuhause ist das Ruhigstellen des betroffenen Körperteils. Ebenso empfiehlt es sich, das flüssigkeitsgefüllte Überbein regelmäßig zu massieren und zu bandagieren. Eine Verkleinerung oder das komplette Verschwinden des Ganglions ist nur in seltenen Fällen auf diese Weise möglich.
Aber auch hier gilt, die Wirkung von Hausmitteln ist endlich. Sollten die gesundheitlichen Einschränkungen oder auch kosmetischen Beschwerden mit der Zeit nicht besser werden, wende dich bitte an ÄrztInnen.
Denke immer daran, unsere qualifizierten HautärztInnen von doctorderma helfen dir jeder Zeit und von jedem Ort gerne weiter!
Was sind mögliche Risikofaktoren für ein Ganglion?
Mögliche Risikofaktoren für Ganglien sind:
- erhöhte Belastung der Gelenke, z.B. durch kleine Verletzungen der Kapsel oder der Bänder
- Einschränkung in der Bewegung der Gelenke oder Sehnen
- Erkrankungen der Gelenke und rheumatische Erkrankungen, z.B. Gicht und Arthrose
Eine häufige Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist eine Verletzung an dem betroffenen Körperareal. Unsere Bindegewebszellen stimulieren bei einem Ganglion die Produktion von Gelenkflüssigkeit. Ein Bestandteil dieser Flüssigkeit ist Hyaluronsäure, welche sich in dem Überbein ansammelt. Auch Abnutzungsschäden des Gewebes können bei der Entstehung eines Ganglions eine Rolle spielen.
Was tue ich, wenn das Ganglion platzt?
Ganglien können von selbst aufplatzen und anschließend auch selbstständig abheilen. Wenn dies passiert, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich die Wunde nicht entzündet oder sich ein neues Ganglion ausbildet. Mit einem geplatzten Ganglion solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen!
Wende dich daher gerne an Unsere HautärztInnen von doctorderma. Sie diagnostizieren und behandeln viele PatientInnen mit Ganglien. Bei uns erhältst Du schnelle Hilfe.